Die Wiederentdeckung des Gin

Niemand wird bestreiten, dass Gin in eine Bar gehört wie der Barhocker. Während Gin früher oft einfach mit Eis, und wenn man Glück hatte, noch mit einer Zitronenscheibe über die Theke wanderte, hat in den letzten Jahren eine sogenannte «Ginnaissance» stattgefunden. Viele neue Sorten und Marken sind entstanden. Je nach Bar kann heute eine Gin & Tonic-Bestellung sehr kompliziert werden: Welchen Gin? Welches Tonic? Mit Gurke, Zitrone, Limette, Grapefruit oder Apfel? Von der Gewürzgarnitur ganz zu schweigen: ein Minzen,- Basilikum,- oder Rosmarinzweig? Während dies den gelegentlichen Barbesucher schnell überfordert, sind die Ginliebhaber begeistert und diese werden in der Schweiz immer zahlreicher. Während die Importe von Whiskey, Rum und Wodka rückläufig sind, steigt der Ginimport stetig. 2015 waren es gemäss der eidgenössischen Alkoholverwaltung 4955 Hektoliter. So wundert es nicht, dass auch immer mehr schweizerische Schnapsbrenner ihren eigenen Gin herstellen. Und dies mit Begeisterung, wie Hans Kunz von HK-Drink‘s in Meilen. Hier seine Antworten auf unsere Fragen.

Woher kommt Gin eigentlich? Gin ist ein altes Getränk mit langer Geschichte. Schon im Spanisch-Niederländischen Krieg tranken sich die niederländischen Soldaten Mut an mit Genever. Einem Wacholderschnaps, den ein findiger Apotheker dort erfunden hatte. Englische Soldaten brachten den Schnaps im 17. Jahrhundert vom Festland mit in ihre Heimat. Genever wird in England zu  Gin und wird später auch in der Upperclass oft und  gerne getrunken. Im Gegensatz zum Gin kam das Tonic Water eher spät, circa 1825. Damals rieten die Ärzte den britischen Soldaten, die während der Kolonialzeit in Indien stationierten waren, der Malaria mit chininhaltigen Getränken wie Tonic Water vorzubeugen. Dass es mit Gin viel besser mundet, war naheliegend. So haben sich Gin & Tonic gefunden.

Wie kam HK-Drink’s auf den Gin? Als Hersteller von Likören wie Bündner Röteli und verschie­denen Glühweinen lag es nahe auch unseren eigenen Gin herzustellen.  Der Klassiker „Gin and Tonic“ war ja schon immer unser bevorzugter Longdrink. Und Gin ist die Grundlage vieler fantastischer Cocktails.  Sir Winston Churchill meinte nicht umsonst, dass Gin und Tonic mehr Engländern das Leben und den Verstand gerettet hätten, als alle Ärzte des Empire zusammen. Neben Queen Mum sind viele weitere Berühmtheiten grosse Gin-Fans. Heute hat Gin den Wodka als Trend-Drink abgelöst. Gin passt als Klassiker gut in die Retrowelle und regionaler Gin mit handverlesenen Bio-Kräutern, bestem Quellwasser und einem exklusiven Tonic, ist ein Statussymbol geworden.

Wie wird Gin hergestellt? Gin brennen ist nicht ganz einfach. Gin ist bekanntlich ein feiner Schnaps aus Wacholderbeeren und erhält seinen charakteristischen Geschmack aus der Aromatisierung mit weiteren Gewürzen, Kräutern, Früchten oder  Blüten, den sogenannten Botanics. Ausgangsmaterial ist ein industrielles Destillat aus Agrarrohstoffen wie Zuckerrohr, Korn, Mais, Kartoffeln u.s.w. Es gibt zwei übliche Verfahren, die nebeneinander oder gleichzeitig angewendet werden: Entweder werden die Alkoholdämpfe direkt über die Gewürze geleitet und nehmen dabei die Aromen auf oder die Gewürze werden in Alkohol eingelagert und dann nochmals destilliert, also über eine Mazeration. Gin ist ein Doppelbrand der in der Schweiz einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 Volumenprozenten haben muss. Wacholder­beeren sind übrigens sehr gesund und werden seit Jahrtausenden gegen vielerlei Erkrankungen medizinisch eingesetzt. Bei der Herstellung von Gin ist Kreativität gefragt und feines Destillieren braucht Zeit und Geduld. Wir haben uns lange mit dem Handwerk des Brennens und des 2-fachen Destillierens auseinandergesetzt und viele Versuchsreihen durchgeführt. Und natürlich auch immer wieder probiert. 🙂 Unser Ziel war ein ausgewogener, typischer Geschmack mit  intensivem Geruch, gebrannt nur mit natürlichen Botanics, ganz ohne irgendwelche Zusätze – ein ganz natürliches, regionales Produkt.

Hat eigentlich jemand noch einen Überblick über die unzähligen Sorten? Bei ca. 300 Marken und Arten wohl kaum. Definitionen wie „Old Tom“ „Dry Gin“ „London Dry Gin“ „Genever“ oder „New Western Dry Gin“ werden angetroffen. Gemäß der EG-Verordnung unterscheidet man Gin und destillierten Gin. London Gin ist eine Variante davon, wobei der Zusatz dry (trocken) nur zulässig ist, wenn kein Zucker zugefügt wird. Andere Systematiken unterteilen Gin in: Dry Gin, Old Tom Gin, Sloe Gin und Genever. Bei den Tonics ist es übrigens auch nicht einfacher: Viele neue, ganz unterschiedliche Sorten sind neben dem guten alten Schweppes dazugekommen und werden fleissig konsumiert.

Woher kommt dieser Gin-Hype? Prinzipiell unterliegen alle Spirituosen modischen Schwankungen. Gin, jahrzehntelang als langweiliger Schnaps betrachtet, wird seit 15 Jahren immer beliebter. Er wurde erst in England und den USA wieder neu entdeckt und vor ein paar Jahren auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz neu lanciert. Die neue, hohe Qualität und die regionale  Vielfalt haben sicher dazu beigetragen. Als Klassiker war Gin Tonic jedoch schon immer ein sehr erfrischender, durstlöschender und beliebter Longdrink.

Was ist das Besondere an den neuen Gin Sorten? Wesentlich bei der heutigen Herstellung sind die hochwertigen Botanics und natürlich die verbesserte Kunst des Destillierens. Eine raffinierte Zutat, z. B. Hopfen, reicht, um dem jeweiligen Gin eine regionale Färbung zu geben. Neue Kreationen können ausserordentlich gut sein oder auch nicht. Nach unseren Erfahrungen machen zu viele Botanics und unterschiedliche Aromen den Gin nicht besser. Schnell verlieren sie dann die ursprünglich feinen Wachholderaromen und schmecken undefinierbar. Für unseren Tschin vom Zürisee verwenden wir hauptsächlich erstklassige Wacholderbeeren und nur wenig von anderen Botanics. Diese sind natürlich ein gut gehütetes Betriebsgeheimnis.

Und wie schmeckt Rosy‘s am besten? Kenner trinken unseren Gin am Liebsten pur, allenfalls mit ganz wenig Eis oder Wasser, so wie Whisky. Sie erklären uns auch gerne, dass jedes Tonic den Geschmack verändert und dadurch die edle Spirituose seine Feinheiten, vor allem in der Nase verliert. Diese Puristen finden immer mehr Anhänger. Doch in der Regel braucht Gin einen Begleiter. Die meisten unserer Kunden lieben unseren „Tschin“  mit Tonic. Ein fixes Rezept für Gin and Tonic gibt es nicht, was alle Freiheiten beim Mischen eröffnet. Von einem Viertel Gin und drei Viertel Tonic bis 1:1 ist alles o.k. Rosy’s wird im Gegensatz zu den vielen anderen Gins ganz ohne Zitrusfrüchte mazeriert. Diese sind ja überall zur Hand, im Gegensatz zu den anderen edlen Botanics wie unserem gartenfrischen Rosmarin. Beim Ausschank ist Kreativität erwünscht, beim Glas, bei den Zutaten und den Dekorationen: Mit Eis und einem Schnitz Zitrone schmeckt mir persönlich Rosy‘s am besten, ganz klassisch, ganz einfach,  einfach perfekt.  Ob Chin-Chin oder Tschin-Tschin, vor allem „zum Wohl“.

Gin ein Trend mit geschichtlichem Hintergrund

Im Grunde sollte Gin eine orange Farbe haben, denn – wo wurde es erfunden? In Holland! Die Urform des Gins ist der Genever, welcher aus Holland stammt und sich urkundlich bis ins 12. Jahrhundert datieren lässt. Gin sind Spirituosen mit Wacholdergeschmack, bei denen die Aromen dem Ethylalkohol hinzugefügt werden. Der Gin, wie wir ihn heute kennen, nämlich mit Tonic ergänzt und gemischt, entsprang einem sehr pragmatischen Sinn und Zweck. Circa 1825 rieten die Ärzte den britischen Soldaten, die während der Kolonialzeit in Indien stationiert waren, der Malaria mit chininhaltigen Getränken vorzubeugen. Das wasserlösliche, kristalline Pulver wurde aus der Rinde des Chinarindenbaumes gewonnen und später in Soda gelöst. Um dem bitteren Geschmack entgegenwirken, verfeinerten es die Soldaten mit Zucker. Und dass es mit Gin nicht nur besser einzunehmen war, sondern ihnen auch besser schmeckte war naheliegend. Auf diese Weise haben sich Gin und Tonic gefunden und waren ab da ein fast unzertrennliches Paar. Das Mischverhältnis variiert ja nach Geschmack von 1:1 bis 1:3 oder höher, pur trinkt man ihn selten. Gin ist die Grundlage vieler Cocktails, doch Tonic Water bleibt sein treuster Begleiter.

London Dry Gin ist nicht wie man vermuten könnte eine Herkunftsbezeichnung, hat also nichts mit London zu tun, sondern bezieht sich auf die bestimmte Destillationsregel – Mehrfach-Destillation – und Zutaten (ursprünglich nur Wacholder). Es dürfen nur natürliche Aromastoffe verwendet werden und diese müssen während des Destillationsprozesses hinzukommen. Es dürfen keine künstlichen Farbstoffe dazugegeben werden. Weiter darf das Destillat mit einen Wert von bis zu 0.1g Zucker pro Liter gesüsst werden.

Old Tom Gin kommt aus England und stammt aus dem 18. Jahrhundert. Dieser fast in Vergessenheit geratene Gin, ist in der heutigen Zeit eine Wiederentdeckung in der Cocktail Szene, da er etwas süsser ist als z.B. London Dry Gin.

Neu Western Dry Gin eine neuere Bezeichnung, deren dominantes Aroma nicht mehr nur der Wacholder ist, sondern eine andere Zutat. Wie je nach Hersteller, beispielsweise Ingwer, Muskat, Orangenschalen etc. Insgesamt kommen heute etwa 120 verschiedene Zutaten als Aromen und Wirkstoffe zum Einsatz. Bei unserem Gin vom Zürisee – Rosy’s Gin – ist es der Rosmarin, der diesem Gin den einzigartigen Naturgeschmack verleiht.

Mit Rosy’s, dem Tschin vom Zürichsee, lässt sich nicht nur an den Gestaden des Zürichsees wunderbar philosophieren, Musik hören oder über das Leben nachsinnen.

ENJOY RESPONSIBLY – Geniessen Sie unsere Produkte verantwortungsvoll. Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein, um Alkohol zu konsumieren.  Als Hersteller setzen wir uns für den verantwortungs­bewussten Umgang mit alkoholhaltigen Getränken und für die gesetzlichen Bestimmungen ein.